Re 4/4 I 10001

Geschichte

Schon in den 1930er-Jahren erkannte die SBB, dass sie bezüglich schnelleren, komfortableren und nicht zuletzt häufiger verkehrenden Zügen handlungsbedarf bestand. Da aber die Einführung von Leichtschnellzügen in die Kriesenjahre fiel, kam vorerst ein Neubau von Triebfahrzeugen nicht in Frage. Deshalb bestellten sie vorerst drei Gepäcktriebwagen RFe 4/4, welche sich nur teilweise bewährten und weiterverkauft wurden. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Pläne konkreter und man bestellte am 19. Januar 1944 die ersten sechs leichten elektrischen Lokomotiven der Serie Re 4/4. Besonderes Augenmerk legte man dabei auf die Fähigkeit, Kurven mit höherer Geschwindigkeit befahren zu können. Als Vorbild diente die schwere Ae 4/4 251 der BLS. Abgeliefert wurden dann 50 Leichtschnellzuglokomotiven, gefertigt in zwei Serien:

  • 1. Serie: Nr. 401-426 (später 10001-10026) mit elektrischer Bremse, Stirnwandtüren und Vielfachsteuerung (wurde bei einigen Maschinen erst anlässlich einer R3 1958-1963 nachgerüstet)
  • 2. Serie: Nr. 427-450 (später 10027-10050) ohne elektrische Bremse, Stirnwandtüren und Vielfachsteuerung

Bis in die 70er Jahre leisteten die Lokomotiven ihren Dienst im Schnellzugsverkehr insbesondere im Mittelland und auf der West-Ost-Achse. Mit der Ablieferung der Hochleistungstriebwagen RBe 4/4 sowie der Re 4/4 II wurden die Re 4/4 I in minderwertige Dienste verdrängt. Einige Lokomotiven der zweiten Serie wurden jedoch für den Einsatz vor TEE-Zügen hergerichtet und leisteten somit Einsätze im hochqualifizierten Reisezugverkehr.

 

Einsatzbereich und Depotzugehörigkeit der Lok 10001

1946 Bern
1946 - 1953 Zürich
1953 - 1977 Luzern
1977 - 1994 Bellinzona
seit 1994 Olten
1996 als historisches Fahrzeug klassiert

 

 Technische Daten

Baujahr  1946
Hersteller  SLM / BBC / MFO / SAAS
Achsformel  Bo'Bo'
Länge (über Puffer)  14.7 Meter
Gewicht  57 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit  125 km/h
Leistung  1850 kW (2480 PS)
Anzahl Fahrmotoren  4
 elektrische Bremse  Ja