Geschichte des Team 10439
Mit einem wachsenden Bestand an historischen Fahrzeugen sah sich die SBB gezwungen eine Lösung zu finden, um Stillstandsschäden an den Fahrzeugen zu verhindern. So setzten sie die Fahrzeuge jeweils an einem bestimmten Wochentag für die jeweils gleiche Leistung ein. Die in Olten beheimatete Ae 3/6 II 10439 fuhr Leistungen nach Däniken und Basel, Arth-Goldau, Muri AG und schlussendlich lediglich noch nach Zofingen. Die Leistungen wurden meistens von jungen Reserve-Lokführern gefahren. Diese hatten jedoch keine grosse Freude an den Einsätzen, da sie die Lokomotive kaum kannten, diese stehend zu bedienen war und erst noch mit einem Westinghouse-Bremsventil ausgerüstet war. Mitte der 90er-Jahre wurden dann auch diese Einsätze gestrichen.
Im Januar 1997 beschlossen zwei Lokführer im Depot Olten ein Betreuerteam zu gründen, so wie es bereits in Winterthur für die Be 4/6 12320 eines gab. Beim Depotinspektor stiessen sie dabei auf offene Ohren. Auf die darauf folgende Ausschreibung meldeten sich rund 15 Lokführer um in dieser Gruppe mitzumachen. Sie führten von nun an den Aussendienst sowie weitere notwendige Arbeiten unter Aufsicht und Instruktion eines Werkmeisters der Depotwerkstätte Olten durch. Die Arbeiten konnten die Lokführer während ihrer Reserve-Schicht durchführen, womit ihr Einsatz als Arbeitszeit angerechnet wurde.
Aufgrund einer Umstrukturierung bei der SBB wurde die Depotwerkstätte in Olten geschlossen und deren Mitarbeiter grösstenteils nach Basel versetzt. Dadurch ging viel Fachwissen über die historische Lok verloren. Für die Reparaturen und den Unterhalt ist dieses Fachwissen jedoch dringend notwendig. Mit der Divisionalisierung der SBB tauchten zusätzlich weitere Probleme auf. Wer war von nun an für eine solche historische Lokomotive zuständig? Sämtliche Arbeiten mussten von nun an in der Freizeit erledigt werden, was beträchtlichen Unmut im Team schaffte. Etliche Mitglieder kehrten dem Team den Rücken und zogen sich zurück. Mittels öffentlichen Informaitonsveranstaltungen wurde versucht ehemalige Werkstattmitarbeiter anzuwerben. Gleichzeitig wurde das Team auch für andere Berufsgruppen wie Kondukteure, Rangierer oder Personen aus der Administration geöffnet, die an historischen Bahnfahrzeugen interessiert waren. Als Antwort auf diese offenen Fragen wurde im April 2001 schliesslich die Stiftung SBB Historic gegründet. An diese Stiftung wurden die Eigentumsrechte aller historischen SBB-Fahrzeuge übertragen. Dies betraf demnach auch unsere Ae 3/6 II 10439.
Im Jahre 2004 hat sich das Team in Olten, als erstes der heute bestehenden 11 Teams, dazu entschlossen einen Verein zu gründen. Damit war es nun auch "bahnfremden" Personen möglich, der Gruppe beizutreten. Nebst der Ae 3/6 II 10439 wurde nun auch die Re 4/4 I 10001 und später der Bm 4/4 II 18451 durch das Team betreut und unterhalten. Nach der Schliessung des Depots in Bern kamen der RAe 2/4 1001 sowie die Ae 3/5 10217 dazu. Die Mitglieder des Berner und des Oltner Teams schlossen sich zusammen und kümmerten sich seither gemeinsam um die Fahrzeuge. Mit der Auflösung des Bieler Teams kam schliesslich noch die "Grand-Mère" Be 4/7 12504 hinzu.
Heute zählt der Verein rund 65 Mitglieder, welche sich mit viel Herzblut um die Fahrzeuge kümmern.